Konrad, Boris N.: Superhirn

Dieser Artikel enthält eine Zusammenfassung des Buches „Konrad, Boris Nikolai: Superhirn“. Diese ist weder vollständig noch schön ausformuliert, enthält aber alle für mich wichtigen und neuen Informationen. Wenn man es genauer wissen will: Buch kaufen und lesen!

Zusammenfassung

Gedächnis

  • Engramm: Änderung, die im Gehirn für eine bestimmte Erinnerung vorgenommen wird (Erregerleistung)
  • Synapsen: verbinden Neuronen; werden durch wiederholten „Gebrauch“ effektiver und stärker
  • Hippocampus: hat die Form eines Seepferds und findet sich in beiden Gehirnhälften; kümmert sich um die Aufnahme neuer Informationen
  • prozedurales Gedächnis: merkt sich Bewegungen
  • deklaratives Gedächnis: unterscheidet zwischen episodischem Gedächnis (Reihenfolgen, Ordnung) und semantischem Gedächnis (Faktenwissen, von Lernsituation getrennt)

Dauer der Informationsspeicherung

1. sensorisches Gedächnis: Sekundenbruchteile; kann nicht trainiert werden

2. Kurzzeitgedächnis: Sekunden bis max. wenige Minuten; Inhalt: 7 Chunks; Größe kann nicht trainiert werden, aber die Größe der Chunks (= Informationseinheiten); Einteilung in: „phonologische Schleife“, „räumlich-visueller Notizblock“, „episodischen Puffer“ und „zentrale Exekutive“ (Steuerungseinheit)

3. Langzeitgedächnis: neue Synapsen bilden sich schnell; werden aber auch schnell wieder gelöscht

Prinzipien für gute Gedächnisleistung

1. sinnvolle Kodierung (z. B. Bilder)

2. effektive Abrufstrukturen (z. B. Routenmethode)

3. schneller werden durch Training

  • „Es gibt kein Talent – jeder wird Experte, wenn er die Fähigkeit 10.000 Stunden trainiert“ > Während dieser Zeit muss die Leistungsgrenze aktiv verschoben werden
  • Gehirn speichert in bildhaften Szenen ab; mehr als 90% der Sinneseindrücke durch Sehen!
  • Antike: man konnte lesen, aber es gab wenig Material, um darauf zu schreiben > Mnemotechniken, um sich gelesenes sofort zu merken
  • In den 2000er-Jahren wurde Auswendiglernen tabuisiert; Problem: neue Konzepte setzen auf bestehenden auf; neues Wissen kann ich nur lernen, wenn schon etwas vorhanden ist
  • Sokrates: externes Wissen = externes Verständis

Techniken

Schlüsselwortmethode (Vokabeln):

1. Merktwort finden (ein ähnlich klingendes Wort)
2. Bildhaft darstellen inkl. dem Bild der tatsächlichen Bedeutung des Wortes

72% merkt man sich im Schnitt bei dieser Methode gleich; 46% noch immer nach 6 Wochen.

Bei Fremdsprachen: so rasch wie möglich in der fremden Sprache sprechen!

Ein guter Vokabeltrainer, basierend auf dieser Methode, ist: http://www.memrise.com

Geschichtenmethode

Routenmethode (Loci-Methode)

1. Im Hintergrund eine vorgelernte Liste mit Locations, z. B. eigenes Haus mit 5 Räumen und jeweils 10 markanten Punkten

2. Dinge oder Personen werden zum lernen virtuell auf die Punkte gelegt

Namen merken

  • 2% haben Gesichtsblindheit (Prosopagnosie)
  • Bild zu Namen überlegen > Person bei dieser Tätigkeit vorstellen
  • bei TV-Interviews trainieren

Anwendungen

  • Wiederholungen sind notwendig!
  • oft ist nicht das Merken, sondern das Abrufen das Problem!
  • v. a. Bewegungsabläufe werden im Schlaf „nachgelernt“ und man ist in der Früh besser als am Vortag
  • einzig funktionierender Neuroenhancer ist Koffein
  • Träume entsprechen Mnemotechnik (Bildhafte Übersetzung; Routentechnik)

Intelligenz

  • kristalline Intelligenz: Ansammlung von Wissen
  • fluide Intelligenz: Problemlösungsfähigkeit
  • Intelligenztests sind nach Region und Alter normiert; dabei gelingt die Normierung zwischen IQ 70 und 130 sehr gut; alles drüber oder drunter ist ziemlich sicher verzerrt

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