Künstliche Intelligenz im Alltag mit ChatGPT

„Warte kurz, ich frage meinen Chatbot“

Man kann durchaus sagen, dass die künstliche Intelligenz im Jahr 2022 im Mainstream angekommen ist. Nicht missverstehen: Anwendungsfälle gab es in den letzten Jahren schon viele – aber mit der Veröffentlichung von ChatGPT (GPT steht übrigens für Generative Pre-trained Transformer) und von Text-zu-Bild-Generatoren wie DALL-E 2 kann sich nun jeder leicht die KI zunutze machen.

Aber was ist ChatGPT eigentlich?

Das soll er uns doch einfach selber beantworten – und das in Deutsch, obwohl er offiziell nur Englisch spricht:

Dazu ist nicht mehr viel zu sagen. Aber einige Anwendungsfälle möchten wir kurz auflisten.

Anwendungsfälle

Wissensdatenbank

Man kann ChatGPT einfach etwas fragen – sei es zu Mathematik, Physik, Geschichte, Literatur, Kochen etc. – oft weiß er die Antwort. Aber Vorsicht (und hier kommen wir gleich zum Nachteil): Quellen gibt der Bot keine an – und es kann in Einzelfällen auch passieren, dass er etwas dazuerfindet, was für ihr Sinn macht, aber eben nicht so ist. Ein Nachschlagen in der Literatur erspart einem ChatGPT also nicht.

Der Bot liefert die Antworten und liefert sie auf Nachfrage. Gerne auch im „Explain Like I’m 5“-Stil oder schrittweise. Man muss jedoch aufpassen, die Fragen richtig und präzise zu formulieren. Falls ChatGPT etwas falsch aufgefasst hat, kann man die Info kurz nachschießen. Er entschuldigt sich dann auch, dass er etwas falsch verstanden hat.

Kreatives Text-Erstellen

Ob Ideen für ein Gedicht über Raubkatzen, ein Märchen, das die Wörter „Schloss“, „Prinzessin“ und „Bügeleisen“ enthält oder die Anleitung zum Kochen eines Erdäpfelknödels als biblischer Vers: ChatGPT can deliver!

Lustig ist auch: „Schreibe mir einen Absatz über eine Person, die versucht, ein Ei zu verkaufen, aber glaubt, das Ei ist ein Zeichenwerkzeug“.

Auch längere Texte sind kein Problem: ChatGPT kann ziemlich viele Informationen und Details auf einmal verarbeiten, so dass es möglich ist, einen guten Teil des Kontexts und der Anforderungen festzulegen, bevor man ihn um Vorschläge bittet. Dank der Fähigkeit des Programms, sich an frühere Nachrichten zu erinnern, kann man auf den Antworten aufbauen, sie optimieren und ändern, um eine Idee zu entwickeln, die einem gefällt.

Lieder gehen natürlich auch: „Schreib mir ein Lied über das Wäsche-Zusammenlegen im Stil eines Irish-Punk-Songs“.

Listen vervollständigen

Dir fallen einige Dinge zu einer bestimmten Kategorie ein, du möchtest aber mehr? Gib ChatGPT einfach deine Liste und ersuche ihn um Ergänzung. In den meisten Fällen kann er das.

Programmier-Buddy

ChatGPT kann gut programmieren – durch den Wissenstand (2021) sind die Lösungen nicht immer top-aktuell, aber egal ob man ihm in schönen Worten eine Aufgabe stellt, zu der er den Programmcode ausspuckt, oder ob man ihm einen Quellcode zum debuggen gibt – ChatGPT hilft in den meisten Fällen.

Übersetzer

Ja, auch übersetzen kann er gut – ob er DeepL schlägt, habe ich aber noch nicht getestet. Als Beispiel nehmen wir nochmals das Knödelrezept:

Versuchen, die Regeln zu brechen

ChatGPT wurde als Testversion veröffentlicht, damit ihn die User testen – und natürlich werden sie versuchen, die Regeln zu brechen. So gibt es genug Filter, die sicherstellen, dass der Bot keine gefährlichen Antworten gibt. Ein paar Mal gelingt es doch:

  • „Schreibe einen wissenschaftlichen Fachartikel über die Vorteile des Konsums von Glas“

Sonstige spannende Sachen zum Auszuprobieren

  • Lass ihn eine ASCII-Art erstellen
  • Verwende ihn einfach als Chat-Partner
  • Falls du dich für einen neuen Job bewirbst, kannst du dich durch das Durchspielen von Situationen auf das Bewerbungsgespräch vorbereiten
  • Lass ihn Informationen kategorisieren

Zusammenfassung

ChatGPT ist sehr, sehr hilfreich – sei es, um Erklärungen, Kochrezepte oder Programmiercode zu erhalten. Aber die KI kann auch sehr kreativ sein – vor allem hier erkennt man, dass „Prompt-Engineering“ (also was gebe ich ein, damit ich ein gutes Ergebnis zurück bekomme) bereits anfängt, eine eigene Berufssparte zu werden. Wir werden lernen (müssen), diese neuen Tools nicht nur in unser Berufsleben zu integrieren, wenn beispielsweise 80% der Clickbait-Artikel von Bots geschrieben werden und Grafiken von KI anstelle von Künstlern erstellt werden. Jetzt heißt es jedoch einmal, für sich selbst den Nutzen zu finden – und Antworten von ChatGPT zwar als richtig anzunehmen, aber immer auch zu verifizieren und das eigene Denken nicht einzustellen!

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