Jede Sekunde treffen Informationen in der Größenordnung von mehreren Gigabyte auf das menschliche Gehirn. Damit dieser Apparat in der modernen Welt nicht am Informationsüberfluss scheitert, haben sich verschiedene Denkprozesse entwickelt, die dem Menschen helfen, den Alltag zu meistern. Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten.
Inhaltsverzeichnis
Scheinwerferprinzip
Das Gehirn wählt aus einer Vielzahl von Informationen nur einen kleinen Teil aus und übersetzt diesen in Handlungsanweisungen. Informationen werden selektiert, zusammen gefasst und ignoriert. Die Kunst ist daher das „sachverständige Weglassen“.
Sparsamkeitsprinzip
Ein gegebenes Ziel soll unter Einsatz der geringsten Mittel erreicht werden.
Ergiebigkeitsprinzip
Aus den vorhandenen Ressourcen wird versucht, möglichst maximalen Erfolg zu erzielen.
Prägnanzprinzip
Jedes Reizmuster wird so gedeutet, dass die dahinterliegende Struktur möglichst einfach erscheint. Einfach bedeutet z. B. symmetrisch, regelmäßig und sparsam.
Nähe
Sobald Ereignisse räumlich oder zeitlich zusammen liegen, versucht das Gehirn, kausale Zusammenhänge zu sehen, auch wenn die Ereignisse nur zufällig beeinander liegen.
Induktion
Aus einer Reihe von Beobachtungen oder Erfahrungen wird eine allgemeine Aussage abgeleitet. Diese muss allerdings nicht zwingend richtig sein.
Ockhams Rasiermesser
Es werden vom Gehirn Interpretationen bevorzugt, die mit der geringsten Zahl von Voraussetzungen auskommen. Alle anderen werden wie mit einem Rasiermesser „abgeschnitten“.
Quelle
- Hesse, Christian: Achtung Denkfalle, Verlag C. H. Beck, München 2011, Seite 11 ff.