Was kann man in Budapest machen?

Ein Wochenendtrip nach Budapest

Gerade aus dem nicht-so-weit-entfernten Österreich zahlt es sich aus, einen Kurztrip in die Donaumetropole Budapest zu machen. Hier möchte ich einen kurzen Überblick geben, was man – auch abseits der vielbegangenen Touristenpfade – unternehmen kann und wie man in der Stadt herumkommt.

⚠️ Falls du diesen Artikel hilfreich findest, würde ich mich freuen, wenn du der Hungarian Food Bank Association eine kleine Spende zukommen lässt – schon um 1 Euro spendet man 4 Essenspakete!

Die Informationen hier stammen aus dem Herbst 2023. Natürlich kann es sein, dass sich etwas ändert – bitte die Infos also kritisch betrachten und ggf. nochmals selbst recherchieren 😊Bzgl. Übernachtung habe ich übrigens keine Tipps für euch und darf euch auf z. B. booking.com verweisen.

Die Anreise

Von Österreich – und vor allem von Wien aus – ist Budapest sowohl mit dem Auto als auch mit dem Zug einfach zu erreichen.

Mit dem Auto 🚗

Einfach die A4 bis Grenzübergang Nickelsdorf, dann die M1 bis Budapest. Die Tankstellen entlang der Autobahn sind natürlich nicht günstig, daher meine Empfehlungen:

Wenn man sowieso Geld wechseln und eine ungarische Vignette kaufen möchte: In Österreich die letzte Abfahrt „Nickelsdorf“ nehmen und über den lokalen Grenzübergang fahren. Direkt nach dem Grenzübergang findet man eine Wechselstube, bei der es auch eine ungarische Vignette („Matrica“) gibt. Wenn man die Landstraße weiterfährt erreicht man Hegyeshalom. Am anderen Ende des Ortes gibt es eine Tankstelle. Dort kann man auch wieder auf die Autobahn auffahren.

Noch günstiger ist es, wenn man von Hegyeshalom 5 Minuten Richtung Mosonmagyaróvár fährt – man streift die Ortschaft Levél mit einer Fernfahrertankstelle.

Kurz vor Budapest empfehle ich als günstige Tankstelle die Tankautomaten bei Auchan neben der Autobahn.

Die ungarische Vignette gibt es übrigens auch online. Bitte aufpassen: Mehrere Online-Shops sind teurere Wiederverkäufer; der „richtige“ Shop ist nemzetiutdij.hu.

Mit dem Zug 🚅

Wenn man mit dem Zug von Wien nach Budapest fährt, hat man die Möglichkeit, entweder die Züge der ÖBB/MÁV oder der privaten, slowakischen Gesellschaft RegioJet zu nutzen.

ÖBB/MÁV-Züge sind günstiger, je früher man sie bucht – und eine ÖBB-Vorteilskarte zahlt sich aus. Oft (aber nicht immer!) sind die gleichen Züge günstiger, wenn man sie auf der Homepage der MÁV kauft.

Die günstigste Variante sind jedoch die RegioJet-Züge. Diese scheinen in der ÖBB-App natürlich nicht auf, sondern sind direkt auf der RegioJet-Homepage oder über die App zu buchen. Weitere Vorteile sind, dass ein Storno bis 15 Minuten vor Abfahrt möglich ist und dass Wasser gratis und Bier günstig ist. Ein wichtiger Unterschied ist auch, dass der Zug nach Budapest Déli (Südbahnhof) und nicht nach Budapest Keleti (Ostbahnhof) fährt – wenn man also auf der Buda-Seite bleiben möchte, ist dies oft die bessere Wahl. Der größte Nachteil: Der Zug fährt nur 2x/Tag.

Finanzen & Herumkommen

Geld wechseln

In Budapest kann man quasi überall mit Debit Karte/Kreditkarte bezahlen – sogar manchmal das WC. Lediglich einige Marktstände akzeptieren nur Bargeld. Den aktuellen Wechselkurs des Forint findet man hier.

Bei der Debit Karte sollte man sicherstellen, dass die eigene Bank keine Gebühren und nur geringe Wechselspesen pro Zahlung verlangt. Wenn man öfter im Ausland ist, zahlt sich ein Konto bei einer der Online-Banken (z. B. Revolut) aus – dort ist der Wechselkurs sehr gut und unter der Woche fallen keinerlei Gebühren an.

Falls man etwas Bargeld haben möchte, empfehle ich, Bankomaten zu nutzen. Hier bitte auf jeden Fall jeden Geldautomat meiden, bei dem „EUR“ angeschrieben ist – diese verrechnen teilweise Gebühren bis zu 5 Euro pro Behebung! Stattdessen Automaten der größeren Banken – beispielsweise Unicredit oder OTP – nutzen. Auch hier gilt: Wenn der Bankomat fragt, ob in EUR oder Forint abgebucht werden soll, unbedingt Forint wählen, damit die eigene Hausbank den Wechselkurs festlegt.

Falls man dennoch in einer Wechselstube Geld wechseln möchte, gilt das übliche: Niemals bei Menschen VOR einer Wechselstube wechseln – und auch die Wechselmöglichkeiten direkt an den Bahnhöfen oder direkt in den Tourismusgegenden meiden.

Öffentlicher Verkehr

Falls man in Budapest den öffentlichen Verkehr nutzen möchte, gibt es einige Dinge zu beachten: Ein Einzelfahrschein zählt wirklich immer nur für eine Fahrt in einem Verkehrsmittel – wenn man umsteigt, muss man einen neuen Einzelfahrschein lösen. Ausgenommen in der U-Bahn: Das Umsteigen von Metro zu Metro erfordert kein neues Entwerten. Günstiger sind Einzelfahrkarten, wenn man einen Zehnerblock beim Automaten kauft – dann kosten sie statt 450 nur 400 Forint (vor einem Monat waren es noch 300 Forint…)

Oft ist es günstiger, einen 30 Minuten oder 90 Minuten Fahrschein zu lösen. Die Zeitspanne beginnt beim ersten Entwerten und endet beim letzten „Transfer“ – man kann im letzten Verkehrsmittel also noch länger bleiben, auch wenn die Zeit schon abgelaufen ist. Diese Fahrscheine gibt es lediglich in der BudapestGo-App, die ich daher unbedingt empfehle, zu installieren und sich zu registrieren.

Es gibt auch 1-, 3- oder 5-Tageskarten. Je nachdem wie viel man plant, herumzufahren, zahlt sich das aus. Bitte nicht die Budapest Card (kombiniert öffentlichen Verkehr und Eintritte) kaufen – diese ist sehr teuer und man muss täglich in ca. 3 bis 5 Museen gehen, damit sie sich auszahlt. Personen über 65 Jahren fahren übrigens gratis.

Stadtfahrräder

Das Bubi-Stadtfahrrad kann von jedermann genutzt werden. Die Preise sind sehr günstig (500 Forint für 1 Tag, 1000 Forint für den 3-Tages-Pass), aber eine Kaution von 80 € wird bei der Registrierung einbehalten und es kann einige Wochen dauern, bis sie freigegeben wird. Die ersten 30 Minuten sind kostenlos, danach kostet es 500 Ft / 30 min zusätzlich zum Preis des Tagespasses.

Taxis

Die Taxi-Preise in Budapest sind reglementiert – man zahlt also immer den gleichen Preis. Etwas günstiger (weil man keinen „Aufschlag“ für das Warten zahlen muss) ist es jedoch, sich die Bolt-App herunterzuladen. Hier gibt man ein, wohin man fahren will und ein Fahrer übernimmt dann die Route. Die Bolt-Fahrer sind jedoch „normale“ Taxis, keine privaten Personen. Je nach Route kann es jedoch schwierig sein und etwas dauern, bis man einen Fahrer findet.

Essen & Trinken

Die ungarische Küche

Die traditionelle ungarische Küche ist deftig und sehr fleisch-lastig. Unbedingt probieren muss man:

  • Pörkölt: Bei uns als „Gulasch“ bekannt, oft mit Nockerl serviert. Nicht zu verwechseln mit einem „Gulyás“: Wenn man das auf einer Speisekarte findet, handelt es sich um eine Gulaschsuppe. Ein Rezept von mir gibt es hier.
  • Paprikás csirke: Bei einem „Paprikasch“ handelt es sich um ein Gericht, bei dem (meist) Fleisch in einer mit Paprika gewürzten Sauce serviert wird – hier ein „Paprikahendl“ (ein Rezept habe ich hier)
  • Hortobágyi husós palacsinta: Dabei handelt es sich um eine Palatschinke, die mit gut gewürztem Faschiertem gefüllt ist. Wird meist als Vorspeise serviert.
  • Tokány: Neben Gulyás, Pörkölt und Paprikás ist Tokány eines der vier großen Fleischeintopfarten der ungarischen Küche, diesmal intensiv gewürzt mit Pfeffer anstelle von Paprika. Ein Rezept für ein Schwammerl-Tokány habe ich hier.
  • Bakonyi sertésszelet: „Schweinskotelett nach Bakony-Art“ – Eine Art Naturschnitzel mit Paprika-Schwammerl-Rahm-Sauce und Nockerl.
  • Lángos: Das traditionelle, ungarische Street-Food schlechthin. Original nur mit Knoblauch, Rahm, Käse und Salz. Falls es wer selber machen möchte, auch dazu ein Rezept hier. Findet man in Budapest am ehesten bei den Märkten.
  • „Schlachtplatte“: Véres hurka (Blunzn), májas hurka (Leberwurst) und kolbász (Bratwurst). Diese drei Wurstsorten werden oft einfach in einer Pfanne im Ofen gebraten und anschließend mit Brot oder Erdäpfelpüree serviert. Schmeckt am besten, wenn man sie direkt beim Fleischhauer („hentes“) bestellt und isst!
  • Pogácsa: In jeder Bäckerei und auch im Supermarkt erhält man Pogatschen. Meist wahlweise mit Käse oder Grammeln, so wie man sie auch in Österreich kennt.
  • Fornetti: Zwar nicht traditionell ungarisch, aber man findet die Fornetti-Stände bei fast jeder Metro-Haltestelle. Kleine Häppchen aus Blätterteig, gefüllt mit Marmelade, Pizzacreme, Käse uvm. Schmecken immer!
  • Kürtőskalács (Baumkuchen): ein süßer, schichtweise über glühenden Kohlen gebackener Kuchen, mit Toppings wie Nüsse, Zimt, Vanillezucker, Kakao oder Kokos. Bitte gefüllte Baumkuchen ignorieren – dabei handelt es sich um Touristenvarianten, die gar nicht gut sind.
  • Kalte Fruchtsuppe: Diese süße „levés“ (Suppe) wird im Sommer typischerweise als Vorspeise gegessen. Es gibt sie in den verschiedensten Sorten, wie z. B. Kirsche oder Apfel.

Essen in Budapest

Je nach Bedürfnis (und Budget) kann man in Budapest in den verschiedensten Lokalitäten essen. Arten von Lokalitäten gibt es folgende:

  • Étterem: Dabei handelt es sich um ein Restaurant, meist etwas gehobener
  • Vendéglő: Dabei handelt es sich um eine Art Gastropub, also eine Bar, die auch eine kleine Auswahl an Speisen serviert.
  • Kifőzde: wie in einer Kantine; einige wenige Gerichte werden fertig zubereitet und man geht an die Theke und bestellt.
  • Kocsma: Ein Pub; meist gar keines bis ein sehr beschränktes Speisenangebot.
  • Pékség: Eine Bäckerei. Neben Brot und Pogatschen bekommt man auch oft Kaffee und Pizza-Stücke.
  • Hentes: Ein Fleischhauer. Oft auch mit einer „heißen Theke“, bei der man gebratene Blunzn oder Grillhendl bekommt und stehend isst.
  • Stand: Den Baumkuchen, Lángos oder Grillhendl werden oft einfach von einem Essensstand serviert.
  • Kávéház: Ein Kaffeehaus, wie man es auch in Wien kennt.
  • Cukrászda: Eine Konditorei

Außerdem hat der Trend von „Burger und Craft-Bier“ vor einigen Jahren auch Budapest erreicht. Kleine Locations mit typischerweise 3 bis 5 Tischen, die frisch Burger zubereiten, sind in der Innenstadt zu finden. Auch einzelne Pizza-Stücke („pizza szelet“) kann man von verschiedensten Ketten direkt über die Straße kaufen – diese sind aber seit Corona meiner Meinung unverschämt teuer geworden. Kleine Gyros (Kebab)-Lokale finden sich auch verstreut in der Stadt und sind beim Ausgehen wichtig, da sie fast die ganze Nacht geöffnet haben.

Reservieren ist meist nicht notwendig, außer man geht Freitag oder Samstag Abend mit mehr als 2 Personen aus. Dann kann es nicht schaden. Trinkgeld gibt man im Normalfall wie in Österreich, ca. 10%, allerdings geht der Trend dazu (zumindest in Touristen-Restaurants), es automatisch in die Endsumme einzuberechnen („szervizdij“).

⚠️ Vermeidet bitte alle Restaurants mit Kellnern in Trachten und englischsprachigen Menüs! Auch wenn euch in den Touristen-Gegenden schöne Frauen oder Männer ansprechen und von euch eingeladen werden möchten, vorsichtig sein, da es sich um einen Scam handeln könnte: Sie stecken meist mit einer Bar unter einer Decke, wo euch bis zu 50 Euro für ein Getränk verrechnet werden!

Vorschläge von mir zum Essengehen

Im folgenden eine kurze Auswahl an Lokalitäten, die ich persönlich empfehlen kann.

Ein paar, die ich noch nicht selbst getestet habe, die aber gut sein dürften:

  • Café Zsivágó: Kuchen und Kaffee wie bei der (ungarischen) Oma.
  • Café Jedermann: Kleines Café und Jazz Club am Abend, gemütliche Atmosphäre.
  • Las Vegans: Vegane Food-Trucks
  • New York Café: Sehr teuer, aber bereits mehrmals als schönstes Café bewertet
  • Buda Disznó(k) Liget: Angeblich das beste Wiener Schnitzel in Budapest in ruhiger Atmosphäre im Stadtwäldchen (Liget)

Ungarische Getränke

Als alkoholische Getränke wird Wein, Bier und Schnaps konsumiert. Wein gerne auch als Spritzer, wobei hier nicht einfach ein Spritzer („fröccs“) bestellt wird, sondern jedes Mischverhältnis eine eigene Bezeichnung hat und immer nach Deziliter abgerechnet wird. So heißt die Mischung 3 dl Wein zu 2 dl Wasser „házmester“, die Mischung 2:3 „viceházmester“. Die bei uns bekannte „Badewanne“ heißt „sport-fröccs“ und hat 1 dl Wein und 4 dl Wasser. Bekannte Weinsorten sind der Rote Bikavér aus Egér/Szekszárd und der meist süße Desertwein Tokaji.

Bei den Bieren ist die Kultur ähnlich wie in Österreich: Der große Teil der industriell produzierten Biere sind Lager bzw. Helle. Erwähnenswert ist jedoch das „Soproni IPA“ und das „Dreher Hidegkomlós“ (kalt gehopft; „hopfengestopft“ würde der Brauer sagen), da es sich dabei um sehr blumige, industriell gefertigte Biere handelt, die beim Fortgehen gut schmecken. Die Craftbierszene ist auch nicht zu unterschätzen: Neben unzähligen Craft-Bier-Pubs gibt es beispielsweise das Geschäft Csakajósör, in dem man gute Biere probieren und zum Mitnehmen kaufen kann.

Wer stärkere Getränke mag, wird in Ungarn beim Pálinka fündig, ein Obstbrand mit ca. 40% Alkoholgehalt. Auch einen eigenen Magenbitter gibt es in Ungarn – den Unicum. Seit einigen Jahren gibt es diesen in einigen nicht ganz so starken Varianten, mit Zwetschke, Orange oder Kaffee.

Vorschläge von mir

Einige Carft-Bier-Pubs mit einer ausgezeichneten Selektion habe ich bereits oben erwähnt. Weiter unten finden sich noch Ideen, wo man „normale“ Bars findet. Hier noch einige Vorschläge für ein gemütliches Getränk:

Außerdem ein paar, die ich noch nicht selbst probiert habe:

Einige mehr Vorschläge findet ihr im folgenden Kapitel.

Feiern & Ausgehen

Unbestritten ist, dass man in Budapest gut Ausgehen kann – die Stadt ist auch in der Nacht sicher und es gibt genügend Möglichkeiten, je nach eigenen Vorlieben den Abend/die Nacht zu verbringen. Hier einige Ideen, die ich zusammen getragen und tlw. auch selbst getestet habe.

Ruinenbars

Die Stadt ist für die Ruinenbars – meist alte Häuser, die als ganzes in Bars und Tanzflächen umgebaut wurden – bekannt. Neben den bei Touristen meiner Meinung nach zu beliebten Clubs Szimpla Kert und Fogasház-Instant, gibt es beispielsweise auch den Füge Udvar mit 4 Tanzflächen, die bis in die Morgenstunden bespielt werden. Hier kann übrigens auch ein Tisch reserviert werden.

Ein paar, die ich noch nicht getestet habe:

Clubs

Obwohl ich noch nicht in vielen dieser Clubs war, möchte ich die bekanntesten doch hier auflisten. Bitte kurz recherchieren, ob die auch offen haben – oft sind sie nur für das Wochenende.

  • Akvárium: Mainstream; Trendiges Veranstaltungszentrum, tlw. im Freien mit einem ausgefallenen Bereich unter einem Pool mit Glasboden.
  • Doboz: Mainstream; Ein Innenhof, der in einen Nachtclub, Bars und eine Galerie mit lokaler Kunst verwandelt wurde.
  • Ötkert: Mainstream; Lebhafte Bar mit Speisenangebot und großer, zwangloser Nachtclub mit DJs, Livebands, Tanzfläche im Freien und Terrasse.
  • Fröccsterasz: Drinks und Snacks in einem lebhaften Lokal mit 2 Ebenen, Biergarten und Stadtblick.
  • Dürer Kert: Musik- und Nachtclub mit Rock-, Indie- und elektronischer Musik sowie einem Garten mit Hängematten
  • Barba Negra: Einfaches Open-Air-Gelände mit halb überdachten Bars, Holzterrasse sowie Bühne für rockige Livebands und DJ-Abende.
  • A38: Kulturtreff für verschiedenste Veranstaltungen auf einem umgebauten ukrainischen Schiff mit Livemusik, Restaurant und Bars.
  • Rácskért: Hungarian Folk-Musik und -Tanz

Ehemaliges jüdisches Viertel

Die typische „Partymeile“ von Budapest befindet sich in den Straßen zwischen Rákózi út, Kazinczy út und Király utca. Es zahlt sich aus, dort am Freitag- oder Samstag-Abend hinzuschauen – jedoch treiben sich auch viele Touristen herum. Wenn man ein bisschen spazieren geht, findet man jedoch sicherlich ein nettes Plätzchen.

Móricz Zsigmond körtér

Ein Ausgehbezirk, der jedoch eher von einheimischen Studenten bevölkert wird, befindet sich in Buda rund um den Platz „Móricz Zsigmond körtér„. Nette Lokale wie Semmi Extra oder die oben genannte Pizzeria Moto Pizza befinden sich dort. Einfach bei Móricz starten und die Bartók Béla utca entlangspazieren – auf der Straße und in den Nebenstraßen befinden sich unzählige nette Locations.

Római part

Beim Római part handelt es sich um einen Abschnitt des Donauufers in Buda. Definitiv eine Sommerlocation wechseln sich hier gemütliche Bars, Essensstände und Donauzugänge ab. Sehr zu empfehlen ist beispielsweise eine Spritzer bei Nap Bácsi oder ein gebackener Hecht bei Orange Bike.

Konzert-Locations

Neben Pubs, Bars and Clubs bietet Budapest natürlich auch Konzert-Locations. Viele sind draußen – und werden daher nur im Sommer bespielt. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, diese zu checken – vor allem, da Konzerte in Ungarn mehr Spaß machen als in Österreich: Nach dem Konzert beginnt meist direkt eine Party mit einem DJ und man wird nicht gleich hinausgeworfen.

Sightseeing

Von den Bustouren ist Big Bus (die dunkelroten mit „Big Bus Budapest“ auf der Seite) am besten bewertet. Die Giraffe-Busse („Hop on Hop off“) hat unterschiedliche Bewertungen.

Wie in jeder größeren Stadt gibt es auch in Budapest Free Walking-Tours. Man kann hier aus verschiedenen Themen/Bezirken wählen. Grundsätzlich gratis sollte man dennoch ein Trinkgeld von ca. 2.000 – 2.500 Forint geben; das ist aber nicht verpflichtend.

Eine Empfehlung ist, mit der Straßenbahnlinie 2 entlang der Donau zu fahren – der Ausblick ist einfach schön. Wenn man Reiseführer liest, wird oft empfohlen, mit den Schiffslinien D11 oder D12 zu fahren. Diese Schiffslinien wurden leider während Corona eingestellt und seitdem nicht mehr reaktiviert.

Eine schöne Tour ist auch, mit dem Sessellift Zugliget 15 Minuten auf den János-Berg, den höchsten Punkt in der Stadt, hinaufzufahren. Oder mit der Gyermekvasút – der Schmalspurbahn, die von Kindern betrieben wird, zu fahren. Auch die Zahnradbahn ist spannend und kann leicht in einen Ausflug eingebaut werden.

Apropos Budapest von oben: Im April 2023 wurde der erste Wolkenkratzer MOL Campus in Budapest eröffnet – und bietet mit dem Skydeck auf einer Höhe von 143 Metern eine wunderschöne Aussicht.

Kein Smartphone kann übrigens ein gutes Buch ersetzen: Übersichtlich, aktuell und günstig ist der Lonely Planet – Tourguide. Zu bestellen hier Affiliate Link.

Kultur

Eine tolle Übersicht, was man in Budapest in wenigen Tagen unternehmen kann, findet sich auf WeLoveBudapest. Ergänzen würde ich es um folgende Locations:

Falls man Lust auf Kino hat: Die Kinokette CinemaCity spielt Filme auch mit Originalton oder zumindest englische Untertitel. Einfach auf deren Homepage „Budapest“ auswählen und dann auf einen Film klicken.

Einkaufen

Einkaufszentren

In den großen Einkaufszentren gibt es genau die gleichen Geschäfte, die auch in Österreich zu finden sind. Das beliebteste und am besten erreichbare Einkaufszentrum der Stadt ist WestEnd am Nyugati tér. Arena Plaza ist von der Fläche her größer und führt doch einige Marken, die anderswo nicht zu finden sind, ist aber weniger zentral gelegen (10 Minuten Fußweg vom Bahnhof Keleti). Erwarte generell in Ungarn keine Schnäppchen bei Kleidung oder Elektronik, die Preise sind ähnlich wie bei uns.

Markthallen & Märkte

Spannend sind eher die Markthallen, allen voran die Große Markthalle im neugotischen Stil. Der Markt ist für seine große Vielfalt an frischem Obst, Gemüse, Käse, Backwaren, hochwertigen Fleischprodukten, Weinen und anderen ungarischen Delikatessen bekannt. Die Halle ist bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt, und neben den frischen Produkten im Erdgeschoss gibt es auf der zweiten Ebene verschiedene Stände mit Kunsthandwerk, Souvenirs und Lebensmitteln.

Der Fény utca Markt ist ebenfalls sehr beliebt, weil er eine tolle Atmosphäre hat – das Erlebnis geht also weit über das des Einkaufens hinaus! Für Blumen geht man stattdessen zum Fehérvári út Markt.

Der Szimpla-Sonntag-Bauernmarkt ist kein klassischer Markt: Auf dem Areal des Szimpla-Romkocsma gibt es sonntags ein paar Grundnahrungsmittel: Gemüse, Obst, Käse, Wurst, Aufschnitt, Milchprodukte, Honig, frisches Gebäck, Brot und manchmal sogar Geflügel aus dem Garten. Die Atmosphäre ist unkonventionell; manchmal gibt es sogar Live-Musik in Form von Gitarristen oder Sängern.

Auch Flohmärkte gibt es – hier hat WeLoveBudapest einen schönen Artikel dazu. Bitte den Markt Ecseri vermeiden, da er der berühmteste ist und die Händler einfach zu viel verlangen.

Souvenir-Shopping

Eine Alternative zu den Flohmärkten ist das Geschäft Ószeres Frici, das alles andere als Trödel verkauft und stattdessen manchmal Hollywood-Produktionen mit Requisiten beliefert.

Für Souvenir-Shopping bietet die Kette Memories of Hungary überdurchschnittliche Qualität, aber halte dich von den teureren Artikeln fern, z. B. von Wein, Lebensmitteln oder Stickereien, die man in Supermärkten und kleinen Shops viel billiger kaufen kann.

Bäder

Budapest ist für seine Bäder berühmt – das wissen auch viele Touristen. Es zahlt sich dennoch aus, sich einen Nachmittag in das Heilwasser zu begeben und die (nie wissenschaftlich nachgewiesene) heilende Wirkung zu genießen.

Széchenyi das größte und bei Ausländern beliebteste; Gellért ist das architektonisch beeindruckendste Bad – beide werden aber fast nur von Touristen besucht. SPARTY – Széchenyi Bath Party kann mit viel Alkohol ziemlich crazy werden, ist aber völlig überteuert und richtet sich zu 100 % an Besucher. Rudas ist ein türkisches Hamam mit Bademode auf Wunsch, wochentags nur für Frauen; Lukács ist ein nicht sehr schönes, schlichtes Bad – Touristen besuchen es nur, weil es in der Budapest Card kostenlos enthalten ist. Weitere Einzelheiten und eine Top 7 – Liste zu den Bädern findest du hier.

Rund um Budapest

Auch rund um Budapest gibt es genug zu sehen, sei es das Renaissance-Schloss in Visegrád oder die große Kathedrale in Esztergom. Der Balaton-See ist dann doch ein wenig weiter weg und sollte – zumindest von Österreich – als eigener Wochenendausflug geplant werden.

Ein besonderes Highlight ist die Kleinstadt Szentendre: Eine malerische, kopfsteingepflasterte Künstlerstadt mit vielen Galerien, Kunstmuseen, Restaurants – und Touristen. Die größte Attraktion ist eine kurze Taxifahrt aus der Stadt heraus: das Freilichtmuseum für Völkerkunde, Skanzen, mit authentischen Nachbildungen alter Häuser (geöffnet von März bis Oktober). Erreichbar ist Szentendre mit der Vorortbahn H5 ab Batthyány tér; eine Reise damit ist schon ein Erlebnis an sich! Wichtig ist, dass man ab der Stadtgrenze Békásmegyer ein eigenes Ticket benötigt – am besten vor dem Einsteigen bei einem Automaten kaufen.

Außergewöhnliches

Profis schauen in den Atlas Obscura, was man in der Stadt Ungewöhnliches unternehmen kann. Einige weitere Ideen:

Escape Rooms

Der Escape-Room-Trend kommt ursprünglich aus Budapest. Eine Liste mit den besten , zum Beispiel e-exit, findet sich hier.

Brettspiele

Einen schönen Abend mit Freunden bei einem gemütlichen Brettspiel einleiten? Das geht in einem der Brettspiel-Cafés, z. B. im Board Game Cafe. Zum Essen gibt es dort nur kleine Panini, aber anschließend kann man in das Bierlokal Rizmajer Sörház spazieren, wo Burger serviert werden.

Virtual Games

Computerspiele in VR gemeinsam (oder gegeneinander?) spielen kann man im Bad Chicken. Bis zu 5 Spieler können sich jeweils in eine Kabine begeben und dann gemeinsam in die Schlacht ziehen.

Eisenbahn

Die Stadt hat auch einiges für Eisenbahnfans zu bieten. Nicht nur das Ungarische Eisenbahn Museum, sondern auch einen Zugfriedhof. Dieser ist jedoch nicht „offiziell“ zu besuchen, d. h. es wird ein Sonntag empfohlen, da rundherum weniger los ist. Eine Anleitung, wie man hineinkommt, findet man hier (verwende Google Translate, um es zu übersetzen). Außerdem befindet sich in Szentendre ein Urban-Public-Transport-Museum, das jedoch im Winter geschlossen hat.

Stand-Up-Comedy

Wer mitlachen möchte, ist bei Hot Paprika Comedy im Hoff Haus genau richtig: Ein- bis zweimal pro Woche wird eine English Stand-Up-Comedy-Night veranstaltet.

Wandern

In und rund um Budapest gibt es schöne Wanderrouten. Um sich eine schöne Route auszusuchen, empfehle ich die App Komoot. Hier die Top 20 Wanderungen in Budapest.

Geocachen

Natürlich hat Budapest auch für Geocacher einiges zu bieten. Ein guter Start ist die Cache-Serie „Budapest series“ mit einem Cache für jeden Bezirk.

Eigene Recherche

Wer selbst herausfinden möchte, was in Budapest los ist, dem kann ich folgende Seiten empfehlen:

  • port.hu: Ein Veranstaltungskalender mit Konzerten, Ausstellungen, Festivals, Kinoprogramm und mehr. Leider nur auf Ungarisch – aber man sollte sich zurechtfinden.
  • WeLoveBudapest: DAS Stadtmagazin mit Informationen, was sich gerade tut. Auch in englisch.
  • Offbeat Budapest: Tobias lebt in Wien und Budapest und schreibt, was gerade trendy ist. Einige Geheimtipps.
  • u/vernazza’s unnecessarily long guide to Budapest: Ein sehr ausführlicher Guide für Budapest, viel detaillierter als dieser hier.
  • Atlas Obscura: Auch Budapest darf im berüchtigten Atlas Obscura nicht fehlen. 70 coole und ungewöhnliche Aktivitäten sind hier aufgelistet.
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